Wissenswertes

DNA Test

Vor ungefähr zwanzig Jahren wurden die ersten Gentests für Hunde entwickelt. Gegenwärtig läuft die Forschung im Bereich der Molekulargenetik auf Hochtouren. Mit einem Gentest kann beispielsweise die Abstammung der in der Ahnentafel aufgeführten Elterntiere überprüft werden, oder bestimmt werden, welche Gene z.B. die Fellfarbe beeinflussen. Positiv zu werten sind insbesondere die Möglichkeiten, Hunde auf die Mutationen einiger Krankheiten testen zu lassen. Richtig eingesetzt, sind Gentests für die Rassezucht sicherlich ein Segen. Ein verantwortungsvoll handelnder Züchter wendet diese Instrumente in seiner Fürsorgepflicht zur Folgegeneration(en) seiner Hunde an.
Es bleibe jedoch nicht unerwähnt, dass sich an dieser Stelle für die durchführenden Labore ein wachsender und sehr lukrativer Geschäftszweig entwickelt hat. Die Vielzahl an DNA-Tests hat sich für den Züchter zwischenzeitlich zu einem teilweise unüberschaubaren „Marktplatz“ entwickelt. Labore/Testanbieter dealen mit der Fürsorge der Liebhaberzüchter, die nur das Beste für ihre Hunde und deren Nachkommen wollen und verkaufen Tests, die keine verlässlichen Aussagen treffen und führen damit zu nicht unerheblichen Verunsicherungen.
Der Züchter sollte deshalb stets einen kritischen Blick darauf haben, für welche Rasse der Test entwickelt wurde und in welchem Land die Entwicklung erfolgte. Insbesondere Amerika nimmt in der Entwicklung von DNA-Tests eine führende Rolle ein. Bezogen auf unsere Rasse (die Teckel) ist jedoch festzustellen, dass der AKC-Teckel, nicht nur phaenotypisch ein gänzlich anderer Hund darstellt, woraus sich eine zum (mittel)europäischen Teckel abweichende Rasseentwicklung herleiten lässt, sondern daraus gleichermaßen eine andere Basispopulation anzunehmen ist. An dieser Stelle gilt es zu wissen, dass der AKC sicherlich der größte Rassehundezuchtverband darstellt, jedoch in diesem Umfang innerhalb der Rassen in einer angelsächsisch geschlossenen Population agiert – kurzum, Tests, die auf Basis z.B. von AKC-Teckeln entwickelt wurden, können nicht ohne Weiteres 1:1 auf unsere (europäischen)Teckel Anwendung finden. Dies bedarf i.d.R. wissenschaftlicher Untersuchungen (Validierung) auf Basis unserer Population.
Wurde ein DNA-Test für eine andere Rasse entwickelt, so stellt sich grundsätzlich immer die Frage, ob der Test in einem hinreichenden Umfang auf unsere Rasse (die Teckel) hin verprobt wurde – auch dies bedarf einer entsprechenden Validierung.
Nachfolgende Zusammenstellung soll Sie bei Ihren Entscheidungen, welche DNA-Tests für Sie (und Ihre Hunde) mehrwertbringend sind, unterstützen.

OI (Osteogenesis Imperfecta)

Diese Erkrankung ist landläufig unter der Bezeichnung „Glasknochenkrankheit“ bekannt. Als Ursache kommen verschiedene Gendefekte in Frage. In den jeweiligen Genen wird die Kollagenbildung gestört, welches für die Elastizität der Knochen entscheidend ist. Mit dieser Knochenbildungsstörung geht eine verminderte Knochendichte einher, diese hat von Geburt des Welpen an äußerst gebrechliche Knochen zur Folge.
Die Ausbildung des Zahnschmelzes ist bei dieser Erkrankung ebenfalls gestört, so dass die unter dem Zahnschmelz liegenden Blutgefässe durchschimmern. Die Zähne dieser Welpen erscheinen dadurch gläsern und pinkfarben.
Betroffene Tiere sterben in der Regel kurz nach der Geburt.
Die gute Nachricht jedoch ist, dass die Trägerschaft dieser Mutation mittels eines Gentests präventiv diagnostiziert werden kann – wir Züchter müssen demnach nichts dem Zufall überlassen und können gewissenhaft und sorgfältig in dieser Fragestellung planen.
Konkret bedeutet das, es handelt sich um einen monogen autosomal rezessiven Erbgang. Um das Krankheitsbild zu vermeiden, muss ein Elternteil anlagenfrei sein. Ein Anlagenträger kann demnach in der Zucht verbleiben, mittelfristiges Ziel des Züchters sollte natürlich sein, von der Anlagenträgerschaft weg zu kommen.
Die genetische Vielfalt einer Population wird über diesem Wege nicht eingeschränkt, wenn die Testergebnisse so angewendet werden, dass nicht bereits in der ersten Generation Anlagefreiheit von allen Tieren verlangt wird.
Der Test selbst kann einfach und schnell auf Basis der GoCard, welche zu allen DTK-Hunden eingelagert ist, Anwendung finden.

Farben

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Schaut man in die Stammbücher der Gründungszeit unseres Rassehundezuchtverbandes, so begegnen uns verschiedenste Farbvarianten, die im Wesentlichen aus den Anfängen der Reinzucht unserer Rasse resultieren und in einer solchen Phase selbstverständlich auch auftauchen.
Viele Jahrzehnte in Folge jedoch waren diese per unserer Definition zum Teil „nicht standardkonformen“ Farben nahezu verschwunden.
Die Zucht von gefleckten Tecken und gestromten Teckeln kam seit jeher punktuell vor und fand sich speziell in einzelnen Zuchtstätten wieder.
Allen Teckelinteressierten ist in der nahen Vergangenheit nicht entgangen, dass die „Farbzucht“ auch in unseren Rassen eine verstärkte Aufmerksamkeit findet, sowohl in der Anzahl der Züchter, die Gefallen daran finden, als auch bei den Kaufinteressenten.
Farbzucht bedeutet für einen Züchter und Rassezuchtverband gleichwohl einen Blick auf gesundheitliche Aspekte zu werfen, die sehr nah mit tierschutzrechtlichen Regularien einhergehen, so ist genau aus diesem Aspekt z.B. eine Kreuzung von Merleträgern nicht gestattet.
Darüber hinaus hat sich womöglich schon so mancher Züchter gefragt, weshalb trägt z.B. mein roter Kurzhaarteckel/RH-Teckel plötzlich einen roten Nasenschwamm, wie kommt es, dass unerwartete Farben in einem Wurf fallen. Um Ihnen in diesen Fragen ein hilfreiches Instrument zur Hand zu geben, gibt es eine tabellarische Aufarbeitung zu Beantwortung dieser Fragen.
Der tabellarischen Aufarbeitung können Sie entnehmen, dass aus standardkonformen Elterntieren je nach Trägerschaft Teckel fallen können, die nicht standardkonforme Farben tragen. Unter Anwendung der passenden DNA-Tests können Sie in dieser Frage vor einer Verpaarung derartige Fragen beantworten und Verpaarungen steuern.
Insbesondere bei Importen und deren Einkreuzung ist diese Vorgehensweise ein probates Mittel.

Merle

PRA/Katarakt

 
Als Link steht Ihnen ein übergreifender und ausführlicher Bericht in Sachen “Auge” zur Verfügung.

Hier in aller Kürze …
Was bedeutet PRA (Progressive Retinaatrophie)?
Es handelt sich dabei um ein langsam fortschreitendes=progressives Absterben=Atrophie der Netzhaut=Retina.
Die Netzhaut übernimmt eine wesentliche Funktion des Sehvorganges ein. So werden Lichtreize aufgenommen und zu elektrischen Impulsen verarbeitet, diese werden dann über den Sehnerv zum Gehirn transportiert und dort zu „Bildern“ verarbeitet. Im übertragenden Sinne ist dieser Vorgang mit dem eines Films in einer Fotokamera vergleichbar.  
Die Erkrankung offenbart sich vor allem in einem Alter von 3-5 Jahren und führt zu einem späteren Zeitpunkt allmählich zur Erblindung. Mit der PRA geht in vielen Fällen eine Katarakterkrankung einher.
Die PRA wird bei verschiedenen Rassen durch verschiedene Gene übertragen, so dass ein Gentest in der Regel immer nur für eine Rasse aussagekräftig ist.
Es gibt die Möglichkeit einer klinischen Untersuchung, die durch DOK-(Augen)Tierärzte nach einheitlichen Standards durchgeführt werden.
Diese Augenuntersuchung deckt darüber hinaus die Erkennung einer Vielzahl an anderen Augenerkrankungen ab und wird vor Zuchteinsatz und in Folge zweijähriger Untersuchungszyklen angeraten.

EVCO: Information für Rasseclubs und Züchter Das European College of Veterinary Ophthalmologists (ECVO) und dessen Komitee für erbliche Augenkrankheiten (Hereditary Eye Diseases Committee = HED committee) informiert Sie mit diesem Schreiben über die Anpassung der Beurteilung und Kennzeichnung von (mutmasslich) erblichen Katarakten auf dem ECVO Zertifikat:
hed_committee_information_for_breeding_clubs_d__002__1_.pdf

Haarlänge